Bischmisheim. Der Cellist Benjamin Jupé begeisterte bei seine Soloabend in der Bischmisheimer Schinkelkirche. Von Stefan Uhrmacher

Suiten von Johann Sebastian Bach und Max Reger hatte der Cellist Benjamin Jupé für seinen Soloabend in der Schinkelkirche auserkoren. Thomas Altpeter, Chef der Saarbrücker Sommermusik, pries bei seiner Begrüßung am vergangenen Freitag einmal mehr die hervorragende Akustik des schmucken Bischmisheimer Gotteshauses. Und gerade bei Jupé kamen diese Qualitäten bestens zur Geltung: Sein kraftvoller und klar konturierter Celloton war auch im hintersten Winkel der Kirche detailiert zu hören, ja bereitete geradezu körperlichen Genuss. Über seine makellose Intonation – wie sie beileibe nicht bei allen Cellisten selbstverständlich ist – hinaus glänzte Jupé durch fesselnden Ausdruck und lebendige Gestaltung. Die Bach-Suiten Nr. 1, G-Dur (BWV 1007) und Nr. 3, C-Dur (BWV 1009) sprachen dank Jupés sinnfälligen, beredten Spiels unmittelbar an – Sinnenfreude statt akademischer Kühle. In den Sarabanden ließ Jupé das Instrument singen, bei den Menuetten aktivierte er die innewohnende Tanzeslust, und die Wiedergabe der flinken Gigues zeugte von unaufdringlicher Virtuosität. Vor Max Regers Cellosuite Nr. 2 d-Moll (1915) wies Benjamin Jupé auf die technischen Schwierigkeiten hin. Doch davon war bei seiner Wiedergabe wenig zu spüren: Auch die eigens erwähnten kniffligen Mehrfachgriffe gingen dem Solo-Cellisten des Saarländischen Staatsorchesters scheinbar mühelos von der Hand und bei ihm packte einen Reger wirklich emotional. Bereits im Präludium schürte Jupé unwiderstehliche Glut; bei der Gavotte war Regers Inspiration durch Bach nicht zu überhören (daher auch die abendfüllende Paarung Reger/Bach), und dann fühlte man sich hier mitten in der romantischen Epoche: Lyrisch und dynamisch breit gefächert umfing sie einen im Largo; wie ein spätromantisches Scherzo huschte die abschließende Gigue vorüber. Hochverdienter Beifall für ein mitreißendes Konzert.

 

15. Mai 2017 | 19:13 Uhr

Liebe und Leidenschaft für die Musik

 

Von Liebe und Leidenschaft handelte das großartige Konzert von Benjamin Jupè und Orsolya Nagy im Landratsamtes Ottweiler.

 

Foto: Andreas Detemple

Ottweiler.

 

Ein Leckerbissen für die Freunde der klassischen Musik wurde das Kreishauskonzert im Landratsamt in Ottweiler.

Großer Beliebtheit erfreuen sich die Kreishauskonzerte im historischen Sitzungssaal des Landratsamtes in Ottweiler. Klar, dass die Veranstalter der Tourismus- und Kulturzentrale des Landkreises beim Konzert des Duos Benjamin Jupè und Orsolya Nagy am Freitagabend ausverkauftes Haus vermelden konnten.

Seit vier Jahren spielen die beiden Vollblutmusiker zusammen und haben mit unterschiedlichsten Konzerten ihr Publikum begeistert. Fein aufeinander abgestimmt begeisterten Benjamin Jupè mit dem Violoncello und Orsolya Nagy am Klavier mit ihrem Konzert ,,Von Liebe und Leidenschaft" auch in Ottweiler. ,,Wir spielen seit gut vier Jahren zusammen", informierte Benjamin Jupè vor Konzertbeginn. ,,Ich habe Orsolya Nagy über meine Frau kennen gelernt und wir haben gleich festgestellt, das passt musikalisch bestens zusammen." Was man ganz dick unterstreichen kann.

Mit einer fantastischen Harmonie fesselten die beiden Virtuosen ihr Publikum von der ersten Konzertminute. Toll schon der musikalische Auftakt, bei dem man mit der leisen Komposition "Prayer" von Ernest Bloch für eine friedliche liebevolle Atmosphäre sorgte, ehe man bei Artur Rubinsteins ,,Melodie" begeisternde Leidenschaft erzeugte. Schwebend leicht und dennoch von großer Intensität widmeten sich die beiden Künstler der Debussy-Sonate in D-Moll, um dann spannungsreich und sehr harmonisch dem Tango nahestehenden ,,Pièce en forme de Habanera" von Maurice Ravel zu widmen. Ihre musikalische Vielfältigkeit unterstrichen Benjamin Jupè und Orsolya Nagy auch bei David Poppers "Ungarische Rhapsodie" und bei Edward Elgars "Salut d`amour", einem der typischen Salonlieder, das in eine Zeit versetzte, als die Musik noch einfach nur schön sein durfte. Großartig und mitreißend auch ,,Bess, You is my Woman now", eine der bekanntesten Kompositionen aus der großartigen Oper "Porgy and Bess" von George Gershwin. Höhepunkt eines begeisternden Konzertes war zum Finale Astor Piazozollas "Le Grand Tango". Diese Komposition, die dem russischen Cellisten und Komponisten Mstislaw Rostropowitsch gewidmet war, verwirklicht in meisterhafter Weise Piazollas Anliegen, Elemente des Tango mit klassischer Musik zu verknüpfen. Für Benjamin Jupè und Orsolya Nagy eine großartig gemeisterte Herausforderung, die überzeugte und vom Publikum mit leidenschaftlichen Applaus belohnt wurde.

 

Saarbrücker Zeitung vom 03.01.2014:

"Man entdeckte eine hübsche Romanze für Cello und Orchester, die der Solocellist des Orchesters, Benjamin Jupé, mit blühendem Ton und souveräner Technik vorstellte."

 

 

Rheinzeitung, vom 28.05.2005:
Den Höhepunkt des Sinfoniekonzertes bildeten, in erster Linie durch die solistische Darbietung, die „Variationen über ein Rokoko-Thema“. Benjamin Jupé konnte sein in der Tat hervorragendes Können im wahrsten Sinne des Wortes ausspielen…sensibel im Ton bei gleichzeitig perfekter Fingertechnik und dynamisch differenzierend gestaltete er …

 

Schwäbische Zeitung, 18.04.2005:
Zu besonderen Beifallsstürmen riss das Konzert für Violoncello und Orchester in a-Moll von Camille Saint-Saens das Publikum hin.
Benjamin Jupé ließ sein Violoncello bezaubernd singen...

 

Südkurier, 25.10.2004:
Hundert Finger und ein unendlicher Bogen… Ein Traum war das Konzert für die Zuhörer wahrlich. Offenkundig auch für die Musiker, denn das Duo gestaltete jeden Ton mit Hingabe....

...beide Musiker interpretatorisch wie technisch traumwandlerisch sicher...

 

Schwäbische Zeitung, 27.10.2004:
...äußerst emotionsvolle Interpretation..Jupé und Gülbadamova eine wunderbare Einheit...
Ein Feuerwerk der Emotionen...die während des Konzerts zur Symbiose wurden...gelang es Jupé exzellent, die Balance von Virtuosität und inhaltlichem Anspruch zu verwirklichen.

 

Nassausche Presse, 19.12.2003:
Umjubelter Höhepunkt waren die Rokoko-Variationen..., die vom Solisten Benjamin Jupé bravourös interpretiert wurden. Er gestaltete das Werk zu einem farbigen Bilderbogen...
In den langsamen Sätzen war der warme, singende Celloton zu bewundern, in den schnellen Sätzen die technische Brillanz des Solisten, der den Schluss-Satz zu einem wahren Feuerwerk an Tönen gestaltete.

 

Rhein-Lahn Zeitung, 19.12.2003:
Der Solist begeisterte schon mit den ersten Tönen den ganzen Saal...mit einer solchen Leichtigkeit beherrschte er sein Instrument. Durch seine unglaubliche Ausstrahlung ließ sich das Publikum mitreißen und von den Klängen in eine weite Dimension tragen...

 

SZ-Riedlingen, 05.02 2002:
...eruptive Emotionen versteht er auszukosten ...das ist mehr als Können - es ist Kunst.
Astor Piazzollas "Le Grand Tango" wurde das Duo in phänomenaler Weise gerecht.

 

Ehinger Tageblatt, 16.11.2002:
Man muss bei dem hohen Grad an Perfektion des Spiels, der ungeheuren spontanen Musikalität, eher von "zelebrieren" sprechen...
Haydns Cellokonzert wirkte wie neu komponiert, jede Phrase wie neu entdeckt...

 

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.03.2001:
....überdurchschnittliche Gestaltungsvermögen von Benjamin Jupé...einen so von stürmischer Leidenschaft geprägten Einstieg in das Allegro Vivace...hat man selten gehört..
...der hochbegabte Cellist erzeugte einen klangvollen, lebendigen Ton.